In diesem Jahr jährt sich zum 100. Mal das Ende des ersten Weltkriegs.
Die Menschen und ihre Nachfahren aus Nationen, die sich damals und nur 21 Jahre später im 2. Weltkrieg wieder feindlich gegenüberstanden, sich bekämpft und einander umgebracht haben, feiern mit dem Europaschützentreffen 2018 in Leudal-Neer in den Niederlanden miteinander ein friedliches und fröhliches, völkerverbindendes Fest.
Schützen aus ganz Europa feiern und schließen neue Freundschaften oder bekräftigen alte.
Wenn dieses Ereignis nicht schon an ein kleines Wunder grenzt, so war es aber für die Menschen vor Hundert Jahren doch undenkbar, sich so etwas überhaupt vorzustellen. Die erste Hälfte des 20-.Jahrhunderts war vielmehr geprägt von Grenzen, die die Menschen trennten, aber auch von Vorurteilen und Grenzen in den Köpfen der Menschen selbst. Heute, mehr als 70 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkriegs können wir in Europa auf die längste Friedenszeit zurückblicken, die es in diesem Teil der Welt jemals gegeben hat. Die Schützentreffen, die wir heute feiern, sind auch Ausdruck des Dankes an die Männer und Frauen, die sich dafür eingesetzt haben, dass wir das alles erleben dürfen.
Diese Treffen sind aber auch die Verpflichtung für die heute Lebenden, die Errungenschaft des friedlichen Miteinander zu bewahren und sie an die Kinder und Enkel weiter zu geben. Deshalb ist die Schützentradition, wie wir sie heute leben, aktive Friedensarbeit für eine friedliche Zukunft der Menschen in Europa. Um dies zu würdigen und es nicht nur allen Schützen, sondern auch Menschen, die nicht zur Schützenfamilie gehören, ins Bewußtsein zu rücken, hat die Europäische Gemeinschaft Historischer Schützen eine Friedenserklärung verfaßt.
Mit ihr wollen wir aus Anlass des Europaschützentreffens 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs mahnend an diese dunkle Zeit erinnern, aus der heraus wir in eine glückliche Friedenszeit gekommen sind, die es zu bewahren gilt.
Die Erklärung wurde am Sonntag, 19. August 2018, beim Empfang des Bürgermeisters unterschrieben.