Standartenübergabe in Ersdorf-Altendorf
„Akzeptanz, Überzeugung und Gleichzeitigkeit“
Die Standartenübergabe im Diözesanverband Köln setzte den Schlusspunkt unter das Königsjahr des Diözesankönigspaares 2018/19, Helga u. Christian Klein aus Altendorf-Ersdorf
Festmesse und Standartenübergabe
Die Festmesse in der Pfarrkirche St. Jakobus d.Ä. in Ersdorf mit Diözesanpräses Pfr. Stefan Ehrlich in Konzelebration mit Präses Dr. Reinhold Malcherek und Pfr. Alexander Wimmershoff war der feierliche Auftakt.
Bevor die eigentliche Standartenübergabe am 03.10.2019 von der St. Sebastianus Bruderschaft Ersdorf-Altendorf zur St. Hubertus Bruderschaft Köln Fühlingen des Diözesankönigspaares 2019/20, Andreas Zündorf und Yvonne Treml, erfolgte, thematisierte Diözesanbundesmeister Wolfgang Kuck den besonderen Tag, den Tag der Deutschen Einheit.
Die gegenseitige Akzeptanz und Toleranz seien Voraussetzungen für eine intakte Gemeinschaft. Dort, wo allerdings negative Strömungen (politisch, gesellschaftlich) die Oberhand zu gewinnen drohen, müssen Akzeptanz und Toleranz ihre natürlichen Grenzen aufzeigen.
An dieser Stelle zitierte er einen Absatz aus dem Bestseller des Zen-Mönchs Haemin Sunim (auch als „Twitter-Mönch“ bekannt) „Die schönen Dinge siehst du nur, wenn du langsam gehst“ weil er den Inhalt wegweisend für die Schützen betrachtete:
„Manchmal musst du dich mit deinen Überzeugungen durchsetzen.
Du kannst es nicht jedem recht machen.
Behalte deine Meinung nicht für dich, nur, weil du fürchtest, jemand könnte dich kritisieren.
Du wirst dir wahrscheinlich ein paar Feinde einhandeln, aber viele andere werden dich dafür respektieren, dass du für deine Überzeugungen einstehst.“
(Hier ergänzte W.Kuck : für deine positiven Überzeugungen !)
Und weiter : „Wir Schützen müssen unseren Leitsatz „ Für Glaube, Sitte und Heimat“ – leider nur allzu oft als Phrase gebraucht – überzeugend vermitteln. Es genügt nicht, diese Werte auf einer Standarte vor sich her zu tragen, sondern man muss sie auch überzeugend leben, vorleben. Das gelingt nicht unbedingt allen, weil uns im Zeitalter der Gleichzeitigkeit wenig Zeit bleibt, über Wesentliches nachzudenken.
Unser Diözesankönigspaar 2018/19, Helga u. Christian Klein, hat in diesem Jahr mit Sicherheit Überzeugung und „Gleichzeitigkeit“ extrem erlebt und gelebt. Die junge Familie mit Clara, Florian und Benjamin sowie die „Groß“familie nicht zu vernachlässigen, gleichzeitig den Beruf gewissenhaft auszuüben, Ehrenamt und Projekt zu betreuen und zu forcieren, viele Einladungen anzunehmen und Besuche zu absolvieren, sich „in die Pflicht nehmen lassen“ und dennoch das alles gleichzeitig unter einen Hut zu bringen, ist eine großartige Leistung. Das war einfach toll ! Die beiden haben den Diözesanverband oft und gerne repräsentiert und sie haben ganz hervorragend eine Brücke zwischen Jung, Mittelalter und Älter geschlagen.“
Im Schützenhaus
Nach der Festmesse traf man sich im bis auf den letzten Platz belegten Schützenhaus, wo Brudermeister Hendrik Beer die Gäste begrüßte.
Bürgermeister Bert Spilles unterstützte die Wichtigkeit der Schützen, indem Helga u. Christian Klein sich ins Goldene Buch der Stadt Meckenheim eintragen durften.
Im Anschluss übernahmen die Schützen wieder:
Ein besonderer Willkommensgruß galt hier auch den Diözesan-Jugendmajestäten, Diözesanprinzessin Lena Froitzheim, Diözesanschülerprinz Yousif Deesha und Diözesanbambiniprinz Paul Profitlich, die als Dankeschön für ihr Kommen ein kleines Präsent erhielten.
Verabschiedung
Bevor Diözesanbundesmeister Wolfgang Kuck Helga Klein als Diözesankönigin 2018/19 endgültig verabschiedete, hatte er noch eine Überraschung im Gepäck. Als Zeichen der Anerkennung erhielt Helga Klein die Christoph Bernhard Graf von Galen-Medaille. Von ihm stammt der Ausspruch : „Bruder sein ist mehr“, den Wolfgang Kuck ergänzte : “Im DV Köln ist Bruder und Schwester sein mehr!“
Um den Weg ins „normale“ Leben zu versüßen, erhielt Helga Klein eine große Schultüte – mit Fotos aus ihrem Diözesankönigsjahr beklebt – und Christian Klein einen Kalender „Kölsch för ze plane“, damit sie mit den Terminen in Übung blieben.
Großer Dank für die Arbeit hinter den Kulissen galt der Bruderschaft Ersdorf-Altendorf mit Brudermeister Hendrik Beer.
Nicht zuletzt hatte auch Diözesanjungschützenmeister Michael Doppelfeld eine Ehrung mitgebracht. Helga Klein erhielt als erste überhaupt den Thomas-Köhler-Preis (benannt nach dem Diözesanjungschützenmeister Thomas Köhler, der 2018 viel zu früh im Alter von 54 Jahren verstarb)
In ihrer Abschiedsrede zeigte Diözesankönigin Helga Klein nochmals auf, wie erlebnisreich das vergangene Jahr für sie und ihren Prinzgemahl war. Getreu ihrem Motto wiederholten die beiden eine Einstellung, die wirklich wünschenswert ist : “Wir hatten vorher ein Leben, wir haben nachher ein Leben, dazwischen war das Diözesankönigsjahr.“ Wobei sie betonten, jetzt bestimmt nicht in das vorausgesagte „tiefe Loch“ zu fallen; dafür sei ihr Aufgabenbereich viel zu vielfältig.
Herzlich willkommen
Wolfgang Kuck hieß Andreas Zündorf als Diözesankönig 2019/20 herzlich im Kreis der großen Diözesan-Schützenfamilie willkommen. In großer Anzahl waren neben einer starken Abordnung des Diözesanvorstandes, den Vertretern aus Bezirken und Bruderschaften auch der Bundeskönig aus Paderborn und die neuen Diözesanmajestäten dieses Jahres 2019/20 aus Aachen, Münster, Trier und Essen erschienen.
Da die Königin Yvonne Treml leider beruflich verhindert war, übergab er statt Blumen eine Flasche Wein mit einem „königlichen Kronkorken“.
Zum Auftakt ihres Regierungsjahres aber erhielt S.M. Andreas Zündorf die mittlerweile traditionelle Collage zur Erinnerung an das Bundesfest in Schloss Neuhaus. Zunächst etwas irritierend brachte dann Wolfgang Kuck an, die neue Diözesanmajestät sei ja Großmeister im Taekwondo und habe den schwarzen Gürtel. Das hätte der Bund auch und so überreichte er S.M. in formvollendeter Zeremonie im Namen des Diözesanverbandes Köln den schwarzen Gürtel mit dem Kreuz-Pfeil-Symbol.
Wettkampf der Ex-Majestäten
Im Rahmen der Standartenübergabe messen sich auch die Ex- Diözesanmajestäten in ihrer Treffsicherheit unter Leitung des Diözesanschießmeisters Kajo Klick. Hier errang Ferdi Lohmüller die Wanderkette und Walter Honerbach den Wanderpokal. Toll, dass sich hier 14 Ex-Diözesankönige in ihrer Diözesan-Schützenfamilie trafen, wobei diese Quote durchaus noch steigerungsfähig ist.
Text/Fotos: CKG