Liebe Schützen und Schützenfrauen – jung wie alt –,
Majestäten und Vorstandsmitglieder in all den Bruderschaften und Bezirken
in unserem Diözesanverband Köln,
den Start in meine Amtszeit als neuer Vorsitzender unseres Diözesanverbandes Köln, den habe ich mir wahrhaft etwas anders vorgestellt.
Eigentlich habe ich mich sehr gefreut auf viele neue und interessante Begegnungen mit Euch, unseren engagierten Schützenfrauen und Schützen in Euren Bruderschaften und Bezirksverbänden.
Aber dann kam die Zeit von Corona. Und im Laufe der letzten Tage und Wochen erleben wir immer wieder, wie die Corona-Epidemie uns alle mehr und mehr verunsichert und lähmt, uns persönlich, unsere Vereine und Gruppierungen, ja unsere ganze Gesellschaft. Wir leben irgendwo zwischen Angst vor dem Virus, Sorge um die wirtschaftliche Zukunft und der ganz persönlichen Belastung durch unser eigenes eingeschränktes Sozialleben.
Ich glaube, genau diese unwirkliche Situation des Abstand Haltens bietet uns aber auch eine Chance. Unser Ehrenpräses, Reinhold Steinröder sieht in seinem Gruß zur heute beginnenden Karwoche im Abstand halten unter anderem auch die Chance, Werte neu zu entdecken, wie beispielsweise die Qualität unserer menschlichen Beziehungen oder die Möglichkeit, sich selbst neu zu erleben, zu korrigieren vielleicht auch „umzukehren“ oder neu auszurichten. Wir können gerade jetzt zeigen, dass wir Schützen das Thema Gemeinschaft auch anders leben können als bei unseren Festivitäten. Wir lernen gerade wieder, was Nachbarschaft und Hilfsbereitschaft heißt, was alles möglich ist, um unserem Freund, unserer Freundin, unseren Partnern, Nachbarn und unseren Mitmenschen im Ort zu zeigen, wie Solidarität und Gemeinschaft in unserer Gesellschaft auch gelebt werden kann.
Es rührt mich gerade wirklich zu Tränen, wenn ich erlebe, wie ideenreich und vielfältig wir Schützen Hilfsbereitschaft innerhalb unserer Vereine und Gesellschaften, oder innerhalb unserer Ortsgemeinschaften gestalten und initiieren.
Beschützen und helfen war bereits in frühester Vergangenheit das Ziel und die Aufgabe von uns Schützen.
Und helfen kann jeder von uns, im Bekanntenkreis, in der Nachbarschaft und in der Familie sowieso. Hilfe anzubieten, vielleicht auch nur in Worten oder im Gespräch, da wo es beispielsweise Erklärungsbedarf gibt. Denn nicht alle sind in den sozialen Netzwerken und im Internet unterwegs und viele Ältere und Alleinstehende sind einfach mit der Situation überfordert. – Auch hier können wir beruhigend und informativ Hilfestellung leisten.
Zwischenzeitlich sind wir uns alle sehr bewusst, dass die jetzige Situation uns allen vieles abverlangt. Gerade wenn es darum geht, unseren Alltag zu meistern, stehen wir alle momentan als Einzelperson wie auch gemeinsam in unseren Vereinsgemeinschaften vor großen Herausforderungen und gravierenden Einschnitten und Veränderungen.
Viele unserer Schützen- und Heimatfeste, etliche unserer lang geplanten Jubiläumsveranstaltungen, all die schießsportlichen Veranstaltungen oder unsere ganz normalen Versammlungen und Treffen werden oder sind bereits verboten oder abgesagt – und wie es weitergeht, wir können es derzeit nicht einschätzen. Wir alle sind aber gefordert, solidarisch zum Wohl aller, diese massiven Einschnitte des öffentlichen Lebens aber auch in unserer Privatsphäre hinzunehmen und mitzutragen.
Liebe Schützen und Schützenfrauen in unserem Diözesanverband Köln,
ich glaube ganz fest daran, wir werden diese Krise meistern und gemeinsam einen Neuanfang finden. Vieles wird anderes sein als bisher, viele von uns werden vor neuen Herausforderungen stehen, aber wir werden uns auch wieder zu unseren Schützen- und Heimatfesten und zu unseren großen christlichen Feiertagen treffen.
Wenn wir, als Vorstand unseres Diözesanvorstandes, Euch in irgendeiner Weise helfen und/oder unterstützen können, stehen wir Euch hierfür gerne zur Verfügung. Meldet Euch einfach, da wo es geht und wo es in unserer Macht steht, helfen wir gerne.
In diesem Sinne wünsche ich Euch und uns allen – sehr gerne auch im Namen unseres Majestätenpaares Andreas Zündorf und Yvonne Treml von der St. Hubertus Bruderschaft Fühlingen – eine, in stillen Momenten bereichernde Karwoche, ein gesegnetes Osterfest, das wir alle in diesem Jahr sicherlich ganz anders und mit großen Einschränkungen erleben werden.
Doch ich drücke, wir drücken die Daumen, dass sich Euer wertvolles Wirken in unseren Gemeinschaften weit über die Zeit dieser Corona-Krise hin fortsetzt. Hierzu ein von Herzen kommendes „Glück Auf“ und bleibt alle gesund!
Für den Vorstand unseres Diözesanverbandes Köln
Euer
Robert Hoppe
Diözesanbundesmeister