Mon­tag, 6. April 2020 | All­ge­mei­nes

Lie­be Schüt­zen und Schüt­zen­frau­en – jung wie alt –,
Majes­tä­ten und Vor­stands­mit­glie­der in all den Bru­der­schaf­ten und Bezir­ken
in unse­rem Diö­ze­san­ver­band Köln,

den Start in mei­ne Amts­zeit als neu­er Vor­sit­zen­der unse­res Diö­ze­san­ver­ban­des Köln, den habe ich mir wahr­haft etwas anders vorgestellt.

Eigent­lich habe ich mich sehr gefreut auf vie­le neue und inter­es­san­te Begeg­nun­gen mit Euch, unse­ren enga­gier­ten Schüt­zen­frau­en und Schüt­zen in Euren Bru­der­schaf­ten und Bezirksverbänden.

Aber dann kam die Zeit von Coro­na. Und im Lau­fe der letz­ten Tage und    Wochen erle­ben wir immer wie­der, wie die Coro­na-Epi­de­mie uns alle mehr und mehr ver­un­si­chert und lähmt, uns per­sön­lich, unse­re Ver­ei­ne und Grup­pie­run­gen, ja unse­re gan­ze Gesell­schaft. Wir leben irgend­wo zwi­schen Angst vor dem Virus, Sor­ge um die wirt­schaft­li­che Zukunft und der ganz per­sön­li­chen Belas­tung durch unser eige­nes ein­ge­schränk­tes Sozialleben.

Ich glau­be, genau die­se unwirk­li­che Situa­ti­on des Abstand Hal­tens bie­tet uns aber auch eine Chan­ce. Unser Ehren­prä­ses, Rein­hold Stein­rö­der sieht in sei­nem Gruß zur heu­te begin­nen­den Kar­wo­che im Abstand hal­ten unter ande­rem auch die Chan­ce, Wer­te neu zu ent­de­cken, wie bei­spiels­wei­se die Qua­li­tät unse­rer mensch­li­chen Bezie­hun­gen oder die Mög­lich­keit, sich selbst neu zu erle­ben, zu kor­ri­gie­ren viel­leicht auch „umzu­keh­ren“ oder neu aus­zu­rich­ten. Wir kön­nen gera­de jetzt zei­gen, dass wir Schüt­zen das The­ma Gemein­schaft auch anders leben kön­nen als bei unse­ren Fes­ti­vi­tä­ten. Wir ler­nen gera­de wie­der, was Nach­bar­schaft und Hilfs­be­reit­schaft heißt, was alles mög­lich ist, um unse­rem Freund, unse­rer Freun­din, unse­ren Part­nern, Nach­barn und unse­ren Mit­men­schen im Ort zu zei­gen, wie Soli­da­ri­tät und Gemein­schaft in unse­rer Gesell­schaft auch gelebt wer­den kann.

Es rührt mich gera­de wirk­lich zu Trä­nen, wenn ich erle­be, wie ideen­reich und viel­fäl­tig wir Schüt­zen Hilfs­be­reit­schaft inner­halb unse­rer Ver­ei­ne und Gesell­schaf­ten, oder inner­halb unse­rer Orts­ge­mein­schaf­ten gestal­ten und initiieren. 

Beschüt­zen und hel­fen war bereits in frü­hes­ter Ver­gan­gen­heit das Ziel und die Auf­ga­be von uns Schützen.

Und hel­fen kann jeder von uns, im Bekann­ten­kreis, in der Nach­bar­schaft und in der Fami­lie sowie­so. Hil­fe anzu­bie­ten, viel­leicht auch nur in Wor­ten oder im Gespräch, da wo es bei­spiels­wei­se Erklä­rungs­be­darf gibt. Denn nicht alle sind in den sozia­len Netz­wer­ken und im Inter­net unter­wegs und vie­le Älte­re und Allein­ste­hen­de sind ein­fach mit der Situa­ti­on über­for­dert. – Auch hier kön­nen wir beru­hi­gend und infor­ma­tiv Hil­fe­stel­lung leisten.

Zwi­schen­zeit­lich sind wir uns alle sehr bewusst, dass die jet­zi­ge Situa­ti­on uns allen vie­les abver­langt. Gera­de wenn es dar­um geht, unse­ren All­tag zu meis­tern, ste­hen wir alle momen­tan als Ein­zel­per­son wie auch gemein­sam in unse­ren Ver­eins­ge­mein­schaf­ten vor gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen und gra­vie­ren­den Ein­schnit­ten und Veränderungen.

Vie­le unse­rer Schüt­zen- und Hei­mat­fes­te, etli­che unse­rer lang geplan­ten Jubi­lä­ums­ver­an­stal­tun­gen, all die schieß­sport­li­chen Ver­an­stal­tun­gen oder unse­re ganz nor­ma­len Ver­samm­lun­gen und Tref­fen wer­den oder sind bereits ver­bo­ten oder abge­sagt – und wie es wei­ter­geht, wir kön­nen es der­zeit nicht ein­schät­zen. Wir alle sind aber gefor­dert, soli­da­risch zum Wohl aller, die­se mas­si­ven Ein­schnit­te des öffent­li­chen Lebens aber auch in unse­rer Pri­vat­sphä­re hin­zu­neh­men und mitzutragen.

Lie­be Schüt­zen und Schüt­zen­frau­en in unse­rem Diö­ze­san­ver­band Köln,

ich glau­be ganz fest dar­an, wir wer­den die­se Kri­se meis­tern und gemein­sam einen Neu­an­fang fin­den. Vie­les wird ande­res sein als bis­her, vie­le von uns wer­den vor neu­en Her­aus­for­de­run­gen ste­hen, aber wir wer­den uns auch wie­der zu unse­ren Schüt­zen- und Hei­mat­fes­ten und zu unse­ren gro­ßen christ­li­chen Fei­er­ta­gen treffen.

Wenn wir, als Vor­stand unse­res Diö­ze­san­vor­stan­des, Euch in irgend­ei­ner Wei­se hel­fen und/oder unter­stüt­zen kön­nen, ste­hen wir Euch hier­für ger­ne zur Ver­fü­gung. Mel­det Euch ein­fach, da wo es geht und wo es in unse­rer Macht steht, hel­fen wir gerne.

In die­sem Sin­ne wün­sche ich Euch und uns allen – sehr ger­ne auch im Namen unse­res Majes­tä­ten­paa­res Andre­as Zün­dorf und Yvonne Treml von der St. Huber­tus Bru­der­schaft Füh­lin­gen – eine, in stil­len Momen­ten berei­chern­de Kar­wo­che, ein geseg­ne­tes Oster­fest, das wir alle in die­sem Jahr sicher­lich ganz anders und mit gro­ßen Ein­schrän­kun­gen erle­ben werden.

Doch ich drü­cke, wir drü­cken die Dau­men, dass sich Euer wert­vol­les Wir­ken in unse­ren Gemein­schaf­ten weit über die Zeit die­ser Coro­na-Kri­se hin fort­setzt. Hier­zu ein von Her­zen kom­men­des „Glück Auf“ und bleibt alle gesund!

Für den Vor­stand unse­res Diö­ze­san­ver­ban­des Köln

Euer
Robert Hop­pe
Diö­ze­san­bun­des­meis­ter