Kraftvolles Zeichen des Neuanfangs
Ein vollbesetzter Kölner Dom, hunderte von Schützen und königlichen Repräsentanten, viele Ehrengäste, der Berliner Erzbischof und Ehren-Bundespräses Dr. Heiner Koch, der sich sichtlich freute, mit seinen Schützen im Dom Geburtstag feiern zu können und ein rund 60 Personen starkes sinfonisches Blasorchester mit vielen musikalischen Highlights im Repertoire, das war die Kulisse und der würdige Rahmen, für die Geburtstagsfeier des Diözesanverbandes Köln seinen 75. Geburtstag.
„Mit den Feierlichkeiten im Dom und im Maternushaus möchten wir ein deutliches Zeichen des Neuanfangs setzen und unterstreichen, wie wertvoll die hoch engagierte Arbeit von Schützen und Schützenfrauen ist“, unterstrich Diözesanbundesmeister Robert Hoppe.
Auch Erzbischof Koch machte in seiner Predigt deutlich, wie wichtig heute mehr denn je das Leitwort der Schützen „Für Glaube, Sitte und Heimat“ sei und untermauerte dies mit gewohnt eindrucksvoll gewählten Worten. Ein schöner Ausdruck des Miteinanders.
Das Pontifikalamt nutzte die Kölner Schützenjugend um Jungschützenmeister Simon Magnin, um dem vollkommen überraschten Bundesmeister Hoppe gemeinsam mit Heiner Koch und Diözesanpräses Stefan Ehrlich eine neue Amtskette zu überreichen.
Am 12. Juni 1947 erhielt der damalige Präses des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BHDS), Dr. Peter Louis von der Militärregierung in Düsseldorf die Genehmigung, den Bruderschaften mitzuteilen, dass sie nicht, wie die anderen Schützenvereine, verboten werden.
Sie durften ihren Aktivitäten, wie beispielsweise dem sportlichen Schießen wieder öffentlich nachgehen. Verbunden war diese Genehmigung mit der Auflage, regionale Verbände in den einzelnen Diözesen zu gründen, denen sich die Bruderschaften anschließen mussten.
Auch im Erzbistum Köln wurde umgehend ein Diözesanverband gegründet zu dessen Präses Dr. Peter Louis vom damaligen Kölner Erzbischof ernannt wurde.
Hoch engagierte Bruderschaften vor Ort
Anlass genug für Diözesanbundesmeister Robert Hoppe (Grevenbroich) als Vorsitzender des rund 43.000 Mitglieder starken Verbandes jetzt ein deutliches Zeichen des Neuanfangs zu setzen. „Nach wie vor sind unsere Bruderschaftsschützen in der Diözese Köln hoch engagiert in den gesellschaftlichen Strukturen der Orte und Gemeinden, wo sie teilweise der Aktivitäten-Motor einer ganzen Gemeinde sind.“
Sozialen und caritativen Einsatz wertschätzen
„Deswegen“, so Hoppe „nehmen wir das 75-jährige Jubiläum unseres Dachverbandes sehr gerne zum Anlass, um diesen gemeinschaftlichen, starken und engagierten, aber auch sozialen und caritativen Einsatz für das historische Schützenbrauchtum und eine funktionierende Gesellschaft in unserem Land in gebührender Weise wertzuschätzen.
Dankgottesdienst im Dom
Am Samstag, 18. Juni, trafen sich deshalb jetzt hunderte von Vertretern der Bruderschaften und regionalen Bezirksverbände mit Ihren königlichen Repräsentanten, Fahnen- und Standartenabordnungen zu einem festlichen Dankgottesdienst im Kölner Dom.
Hauptzelebrant war kein geringerer als der Ehrenpräses des BHDS, Erzbischof Dr. Heiner Koch aus Berlin. Gemeinsam mit Domprobst Guido Assmann und Diözesanpräses Stefan Ehrlich war er gerne bereit zu einem Abstecher an seine frühere Kölner Wirkungsstätte.
Neben den Schützen des eigenen Diözesanverbandes nahmen auch viele andere und hochrangige Schützenrepräsentanten an den Jubiläumsfeierlichkeiten teil.
So nutzten Bundesschützenmeister Emil Vogt auch die Bundes- und Diözesanmajestäten aus Aachen, Münster, Trier sowie die Nachwuchsmajestäten des BHDS und des heimischen Diözesanverbandes Köln die Gelegenheit, um die große Schützengemeinschaft durch Ihre Anwesenheit zu stärken. Sogar die Vertreter der Europäischen Gemeinschaft Historischer Schützen (EGS) um EGS-Justitiar Ansgar Heveling (MdB) aus Mönchengladbach ließen es sich nicht nehmen ihre Aufwartung zu machen.
Sinfonischen Orchester „German Winds“ – erstmals im Dom
Musikalisch gestaltet wurde der Festgottesdienst vom sinfonischen Blasorchester „German Winds“ unter dem Dirigat von Sven Hellinghausen aus Birken-Honigsessen.
Nachdem er mit seinem Orchester bereits im Petersdom die eigens komponierte Franziskusmesse uraufführen durfte, genoss Hellinghausen nun sichtlich diese Premiere für Ihn und seine Musiker, die aus ganz Deutschland den Weg zum Kölner Dom angetreten hatten.
Zur Info:
Das gesamte Pontifikalamt wurde vom Domradio als Video aufgezeichnet.
Das Video ist hier abrufbar: Pontifikalamt im Kölner Dom
Anmerkung: Die ca. ersten 5 Minuten sind leider aufgrund technischer Probleme ohne Ton.
Festakt im Maternushaus
Im Rahmen eines anschließenden Festaktes im Maternushaus in Köln stellte der Dachverband auch seine neu aufgelegte Diözesanchronik vor.
Reich bebildert komplettiert dieses Nachschlagewerk die Erstausgabe von vor 15 Jahren. Die neue Chronik umfasst nun ein dreiviertel Jahrhundert Bruderschaftsaktivitäten von den allseits bekannten Schützenfesten über die schießsportliche Ausrichtung des Verbandes bis hin zur Jugendarbeit und den vielfältigen caritativen Aktivitäten des Dachverbandes selbst und seiner Mitgliedsbruderschaften.
Hinweis:
Die Chronik, Jubiläumsnadeln und weitere Artikel können Sie auch weiterhin über den DV-Köln erwerben!
Informationen hierzu finden Sie in den nächsten Tagen wieder unter dem Punkt „Diözesa(h)n(e)stücke“ auf dieser Website.
Hier, im Maternushaus, übermittelte dann auch Bundesschützenmeister Emil Vogt und Kölns Bürgermeister Dr. Ralf Elster die Grüße und Glückwünsche an den Diözesanverband Köln.
Zeichen des Neuanfangs
Diözesanbundesmeister Robert Hoppe unterstrich, wie wichtig es sei, dass die Schützen wieder zueinander finden, ins Gespräch kommen, sich motivieren, austauschen und so inspiriert auch wieder Wege des Neuanfangs beschreiten.
„Zwei Jahre der Corona-Pandemie und der öffentlichen Kommunikations-Abstinenz sind“, so Hoppe, „auch an den Schützen in unserem Verband nicht spurlos vorüber gegangen.
Hinzu kam dann noch die Flutkatastrophe, die auch in unserer Region viele im Schützenleben aktive Familien schwer getroffen und ganze Vereine von jetzt auf gleich an den Existenzabgrund gestellt hat. Da ist es dann mehr als eindrucksvoll miterleben zu dürfen“, so Hoppe, „wie Menschen, wie Schützen und Schützenfrauen sich in unseren Gemeinschaften engagieren, helfen, sich gegenseitig motivieren und es schaffen, uns Schützen und unsere Gemeinschaften als wichtiges Element des gesellschaftlichen Lebens in unseren Städten und Gemeinden in den Fokus der Wahrnehmung zu rücken.“
Miteinander / Mitverantwortung / Mitmachen / Mitgestalten
Der Diözesanbundesmeister machte in seinem Grußwort noch einmal deutlich, dass er davon überzeugt sei, dass Bruderschaften in unserer Gesellschaft unverzichtbare Orte des Miteinanders, der Mitverantwortung, des Mitmachens und des Mitgestaltens sind, in der die jungen, wie auch die erwachsenen Menschen – Frauen wie Männer – lernen, was soziale Kompetenz ist.
„Sie lernen den Wert des Gemeinsinns und aktiver Mitarbeit in einer Gemeinschaft kennen. Das sind Eigenschaften“, so Hoppe „die unsere moderne Gesellschaft mehr denn je braucht. Mit den Jubiläumsfeierlichkeiten im Herzen unserer Diözese möchten wir dieses deutliche Zeichen des Neuanfangs setzen und vermitteln, wie wertvoll die engagierte Arbeit von Schützen und Schützenfrauen ist.“
Bilder: Tobias Herbst