Mon­tag, 4. Juli 2022 | All­ge­mei­nes

Kraftvolles Zeichen des Neuanfangs

 

Ein voll­be­setz­ter Köl­ner Dom, hun­der­te von Schüt­zen und könig­li­chen Reprä­sen­tan­ten, vie­le Ehren­gäs­te, der Ber­li­ner Erz­bi­schof und Ehren-Bun­des­prä­ses Dr. Hei­ner Koch, der sich sicht­lich freu­te, mit sei­nen Schüt­zen im Dom Geburts­tag fei­ern zu kön­nen und ein rund 60 Per­so­nen star­kes sin­fo­ni­sches Blas­or­ches­ter mit vie­len musi­ka­li­schen High­lights im Reper­toire, das war die Kulis­se und der wür­di­ge Rah­men, für die Geburts­tags­fei­er des Diö­ze­san­ver­ban­des Köln sei­nen 75. Geburtstag.

„Mit den Fei­er­lich­kei­ten im Dom und im Mate­r­nus­haus möch­ten wir ein deut­li­ches Zei­chen des Neu­an­fangs set­zen und unter­strei­chen, wie wert­voll die hoch enga­gier­te Arbeit von Schüt­zen und Schüt­zen­frau­en ist“, unter­strich Diö­ze­san­bun­des­meis­ter Robert Hoppe.

Auch Erz­bi­schof Koch mach­te in sei­ner Pre­digt deut­lich, wie wich­tig heu­te mehr denn je das Leit­wort der Schüt­zen „Für Glau­be, Sit­te und Hei­mat“ sei und unter­mau­er­te dies mit gewohnt ein­drucks­voll gewähl­ten Wor­ten. Ein schö­ner Aus­druck des Miteinanders.

Das Pon­ti­fi­kal­amt nutz­te die Köl­ner Schüt­zen­ju­gend um Jung­schüt­zen­meis­ter Simon Magnin, um dem voll­kom­men über­rasch­ten Bun­des­meis­ter Hop­pe gemein­sam mit Hei­ner Koch und Diö­ze­san­prä­ses Ste­fan Ehr­lich eine neue Amts­ket­te zu überreichen.

Am 12. Juni 1947 erhielt der dama­li­ge Prä­ses des Bun­des der His­to­ri­schen Deut­schen Schüt­zen­bru­der­schaf­ten (BHDS), Dr. Peter Lou­is von der Mili­tär­re­gie­rung in Düs­sel­dorf die Geneh­mi­gung, den Bru­der­schaf­ten mit­zu­tei­len, dass sie nicht, wie die ande­ren Schüt­zen­ver­ei­ne, ver­bo­ten werden.

Sie durf­ten ihren Akti­vi­tä­ten, wie bei­spiels­wei­se dem sport­li­chen Schie­ßen wie­der öffent­lich nach­ge­hen. Ver­bun­den war die­se Geneh­mi­gung mit der Auf­la­ge, regio­na­le Ver­bän­de in den ein­zel­nen Diö­ze­sen zu grün­den, denen sich die Bru­der­schaf­ten anschlie­ßen mussten.

Auch im Erz­bis­tum Köln wur­de umge­hend ein Diö­ze­san­ver­band gegrün­det zu des­sen Prä­ses Dr. Peter Lou­is vom dama­li­gen Köl­ner Erz­bi­schof ernannt wurde.

Hoch engagierte Bruderschaften vor Ort

Anlass genug für Diö­ze­san­bun­des­meis­ter Robert Hop­pe (Gre­ven­broich) als Vor­sit­zen­der des rund 43.000 Mit­glie­der star­ken Ver­ban­des jetzt ein deut­li­ches Zei­chen des Neu­an­fangs zu set­zen. „Nach wie vor sind unse­re Bru­der­schafts­schüt­zen in der Diö­ze­se Köln hoch enga­giert in den gesell­schaft­li­chen Struk­tu­ren der Orte und Gemein­den, wo sie teil­wei­se der Akti­vi­tä­ten-Motor einer gan­zen Gemein­de sind.“

Sozialen und caritativen Einsatz wertschätzen

„Des­we­gen“, so Hop­pe „neh­men wir das 75-jäh­ri­ge Jubi­lä­um unse­res Dach­ver­ban­des sehr ger­ne zum Anlass, um die­sen gemein­schaft­li­chen, star­ken und enga­gier­ten, aber auch sozia­len und cari­ta­ti­ven Ein­satz für das his­to­ri­sche Schüt­zen­brauch­tum und eine funk­tio­nie­ren­de Gesell­schaft in unse­rem Land in gebüh­ren­der Wei­se wertzuschätzen.

Dankgottesdienst im Dom

Am Sams­tag, 18. Juni, tra­fen sich des­halb jetzt hun­der­te von Ver­tre­tern der Bru­der­schaf­ten und regio­na­len Bezirks­ver­bän­de mit Ihren könig­li­chen Reprä­sen­tan­ten, Fah­nen- und Stan­dar­ten­ab­ord­nun­gen zu einem fest­li­chen Dank­got­tes­dienst im Köl­ner Dom.

Haupt­ze­le­brant war kein gerin­ge­rer als der Ehren­prä­ses des BHDS, Erz­bi­schof Dr. Hei­ner Koch aus Ber­lin. Gemein­sam mit Dom­probst Gui­do Ass­mann und Diö­ze­san­prä­ses Ste­fan Ehr­lich war er ger­ne bereit zu einem Abste­cher an sei­ne frü­he­re Köl­ner Wirkungsstätte.

Neben den Schüt­zen des eige­nen Diö­ze­san­ver­ban­des nah­men auch vie­le ande­re und hoch­ran­gi­ge Schüt­zen­re­prä­sen­tan­ten an den Jubi­lä­ums­fei­er­lich­kei­ten teil.

So nutz­ten Bun­des­schüt­zen­meis­ter Emil Vogt auch die Bun­des- und Diö­ze­san­ma­jes­tä­ten aus Aachen, Müns­ter, Trier sowie die Nach­wuchs­ma­jes­tä­ten des BHDS und des hei­mi­schen Diö­ze­san­ver­ban­des Köln die Gele­gen­heit, um die gro­ße Schüt­zen­ge­mein­schaft durch Ihre Anwe­sen­heit zu stär­ken. Sogar die Ver­tre­ter der Euro­päi­schen Gemein­schaft His­to­ri­scher Schüt­zen (EGS) um EGS-Jus­ti­ti­ar Ans­gar Heve­ling (MdB) aus Mön­chen­glad­bach lie­ßen es sich nicht neh­men ihre Auf­war­tung zu machen.

Sinfonischen Orchester „German Winds“ – erstmals im Dom

Musi­ka­lisch gestal­tet wur­de der Fest­got­tes­dienst vom sin­fo­ni­schen Blas­or­ches­ter „Ger­man Winds“ unter dem Diri­gat von Sven Hel­ling­hau­sen aus Birken-Honigsessen.

Nach­dem er mit sei­nem Orches­ter bereits im Peters­dom die eigens kom­po­nier­te Fran­zis­kus­mes­se urauf­füh­ren durf­te, genoss Hel­ling­hau­sen nun sicht­lich die­se Pre­mie­re für Ihn und sei­ne Musi­ker, die aus ganz Deutsch­land den Weg zum Köl­ner Dom ange­tre­ten hatten.

Zur Info:

Das gesam­te Pon­ti­fi­kal­amt wur­de vom Dom­ra­dio als Video aufgezeichnet.

Das Video ist hier abruf­bar: Pon­ti­fi­kal­amt im Köl­ner Dom

Anmer­kung: Die ca. ers­ten 5 Minu­ten sind lei­der auf­grund tech­ni­scher Pro­ble­me ohne Ton.

Festakt im Maternushaus

Im Rah­men eines anschlie­ßen­den Fest­ak­tes im Mate­r­nus­haus in Köln stell­te der Dach­ver­band auch sei­ne neu auf­ge­leg­te Diö­ze­san­chro­nik vor.

Reich bebil­dert kom­plet­tiert die­ses Nach­schla­ge­werk die Erst­aus­ga­be von vor 15 Jah­ren. Die neue Chro­nik umfasst nun ein drei­vier­tel Jahr­hun­dert Bru­der­schafts­ak­ti­vi­tä­ten von den all­seits bekann­ten Schüt­zen­fes­ten über die schieß­sport­li­che Aus­rich­tung des Ver­ban­des bis hin zur Jugend­ar­beit und den viel­fäl­ti­gen cari­ta­ti­ven Akti­vi­tä­ten des Dach­ver­ban­des selbst und sei­ner Mitgliedsbruderschaften.

Hin­weis:
Die Chro­nik, Jubi­lä­ums­na­deln und wei­te­re Arti­kel kön­nen Sie auch wei­ter­hin über den DV-Köln erwerben!

Infor­ma­tio­nen hier­zu fin­den Sie in den nächs­ten Tagen wie­der unter dem Punkt „Diözesa(h)n(e)stücke“ auf die­ser Website.

Hier, im Mate­r­nus­haus, über­mit­tel­te dann auch Bun­des­schüt­zen­meis­ter Emil Vogt und Kölns Bür­ger­meis­ter Dr. Ralf Els­ter die Grü­ße und Glück­wün­sche an den Diö­ze­san­ver­band Köln.

Zeichen des Neuanfangs

Diö­ze­san­bun­des­meis­ter Robert Hop­pe unter­strich, wie wich­tig es sei, dass die Schüt­zen wie­der zuein­an­der fin­den, ins Gespräch kom­men, sich moti­vie­ren, aus­tau­schen und so inspi­riert auch wie­der Wege des Neu­an­fangs beschreiten.

„Zwei Jah­re der Coro­na-Pan­de­mie und der öffent­li­chen Kom­mu­ni­ka­ti­ons-Abs­ti­nenz sind“, so Hop­pe, „auch an den Schüt­zen in unse­rem Ver­band nicht spur­los vor­über gegangen.

Hin­zu kam dann noch die Flut­ka­ta­stro­phe, die auch in unse­rer Regi­on vie­le im Schüt­zen­le­ben akti­ve Fami­li­en schwer getrof­fen und gan­ze Ver­ei­ne von jetzt auf gleich an den Exis­tenz­ab­grund gestellt hat. Da ist es dann mehr als ein­drucks­voll mit­er­le­ben zu dür­fen“, so Hop­pe, „wie Men­schen, wie Schüt­zen und Schüt­zen­frau­en sich in unse­ren Gemein­schaf­ten enga­gie­ren, hel­fen, sich gegen­sei­tig moti­vie­ren und es schaf­fen, uns Schüt­zen und unse­re Gemein­schaf­ten als wich­ti­ges Ele­ment des gesell­schaft­li­chen Lebens in unse­ren Städ­ten und Gemein­den in den Fokus der Wahr­neh­mung zu rücken.“

Miteinander / Mitverantwortung / Mitmachen / Mitgestalten 

Der Diö­ze­san­bun­des­meis­ter mach­te in sei­nem Gruß­wort noch ein­mal deut­lich, dass er davon über­zeugt sei, dass Bru­der­schaf­ten in unse­rer Gesell­schaft unver­zicht­ba­re Orte des Mit­ein­an­ders, der Mit­ver­ant­wor­tung, des Mit­ma­chens und des Mit­ge­stal­tens sind, in der die jun­gen, wie auch die erwach­se­nen Men­schen – Frau­en wie Män­ner – ler­nen, was sozia­le Kom­pe­tenz ist.

„Sie ler­nen den Wert des Gemein­sinns und akti­ver Mit­ar­beit in einer Gemein­schaft ken­nen. Das sind Eigen­schaf­ten“, so Hop­pe „die unse­re moder­ne Gesell­schaft mehr denn je braucht. Mit den Jubi­lä­ums­fei­er­lich­kei­ten im Her­zen unse­rer Diö­ze­se möch­ten wir die­ses deut­li­che Zei­chen des Neu­an­fangs set­zen und ver­mit­teln, wie wert­voll die enga­gier­te Arbeit von Schüt­zen und Schüt­zen­frau­en ist.“

Bil­der: Tobi­as Herbst