Das Ende einer Ära

Mittwoch, 8. Januar 2020

Berichts-Kategorie: Bezirksverbände
Bezirk:
eingesendet von: C.K.G.

Im Bezirks­ver­band Net­tes­heim gab es einen his­to­ri­schen Wech­sel: Nach 25 Jah­ren als Bezirks­bun­des­meis­ter kan­di­dier­te Wolf­gang Kuck alters- und gesund­heits­be­dingt nicht mehr.

Sein Nach­fol­ger, Frank Jans­sen, mit dem er jah­re­lang her­vor­ra­gend zusam­men­ge­ar­bei­tet hat, wird nun die Geschi­cke des Bezirks­ver­ban­des len­ken. Nach ins­ge­samt 44 Jah­ren Vor­stands­ar­beit – 15 Jah­re als Bru­der­meis­ter der St. Sebas­tia­nus Bru­der­schaft Oeko­ven, 25 Jah­re als Bezirks­bun­des­meis­ter, 20 Jah­re im Diö­ze­san­ver­band Köln, davon 10 Jah­re als Diö­ze­san­bun­des­meis­ter – geht Wolf­gang Kuck in den ver­dien­ten Schützen-Ruhestand.

Man kann wirk­lich sagen: Ein Leben für die Schüt­zen – „Bru­der­schaft“ hat er ab 1976 von der Pike auf als stv. Schrift­füh­rer in sei­ner Bru­der­schaft gelernt. Ihm war es immer wich­tig, den per­sön­li­chen Kon­takt zur Basis zu pfle­gen und er betrach­tet die Schüt­zen als eine gro­ße Fami­lie. Die Reso­nanz bei den Schüt­zen ist auch ent­spre­chend. Sie schät­zen an ihm beson­ders sei­ne Wort­ge­wandt­heit, sei­nen Humor, sei­ne Schlag­fer­tig­keit und vor allem, dass er immer ein „Ohr für die Schüt­zen“ hat­te. Pro­ble­me wur­den mit Ruhe ange­packt und gemein­sam nach Lösun­gen gesucht. Viel­leicht hat es auch des­halb in den 25 Jah­ren nie Streit u. Zwist in sei­nem Bezirks­ver­band gege­ben. Pro­ble­me wur­de in Ruhe und den­noch mit Bestimmt­heit geregelt.

Er war nie einer, der ein Amt anpeil­te, son­dern er wur­de immer von ande­ren dar­auf angesprochen/bzw. vor­ge­schla­gen. Wenn er sich dann einer Wahl stell­te und gewählt wur­de, dann füll­te er das auch nicht nur 100%ig, son­dern 200%ig aus. Zu sei­ner Grund­ein­stel­lung gehör­te auch, dass er nie zig Ämter inne­ha­ben woll­te (“Dann wird das nur hal­ber Kram“), son­dern das, was er mach­te, wur­de dafür mit viel Herz­blut, mit gro­ßem Zeit­auf­wand und per­sön­li­chen Ver­zich­ten erle­digt. Von der brei­ten Schul­ter, die man oft hier­bei haben muss, ganz zu schwei­gen. Wenn er sich fun­diert eine Mei­nung gebil­det hat – und man darf sagen, er hat immer vie­le Aspek­te in sei­ne Über­le­gun­gen ein­be­zo­gen – dann ver­trat er die­se auch gegen alle Widerstände.

Sein lang gereif­ter Ent­schluss, auch im Diö­ze­san­ver­band Köln nicht mehr zu kan­di­die­ren, resul­tiert nicht dar­aus, dass er des Amtes über­drüs­sig ist. Ein wei­nen­des und ein lachen­des Auge: „Die Situa­ti­on ist für mich sicher gewöh­nungs­be­dürf­tig, aber ich keh­re den Schüt­zen nicht den Rücken, son­dern ich habe mich wohl­über­legt zu einem per­sön­li­chen Per­spek­ti­ven­wech­sel entschlossen.“