Jeden Dienstag um 11:00 Uhr heißt es für fünf Mitglieder der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Lechenich „Antreten“. Aber nicht wie gewohnt im Schützenhaus, sondern in den Räumlichkeiten der AWO in Köttingen. Nachdem die Tafel aufgrund von erhöhter Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus die Ausgabe von Lebensmitteln an Bedürftige einstellen musste, hat sich die AWO bereiterklärt diese Aufgabe zu übernehmen.
Anders als bisher, gibt es keine zentrale Ausgabe mehr, sondern Tüten werden von Ehrenamtlichen gepackt und zu den Kunden der Tafel nach Hause gebracht. Pressesprecherin Maike Teller hatte Kontakt zum Seelsorgebereich Rotbach/Erftaue aufgenommen und seitens der Bruderschaft Hilfe angeboten. Woraufhin Gemeindereferent Ingo Krey sie auf die Aktion der Tafel aufmerksam machte. Schnell wurde sich mit Peter Oberhofer, Vorsitzender des Ortsverbandes Lechenich, in Verbindung gesetzt, der noch am selben Tag zu einem Vorbereitungstreffen einlud. Seit Anfang April beliefern die Schützenschwestern und Schützenbrüder Rudi Bergerhausen, Doris und Mathias Buchbinder, Sebastian Loges und Maike Teller nun die gut 60 Haushalte der Bedürftigen in Lechenich.
Wichtig ist hierbei, dass die Tüten mit Lebensmitteln zwar bis zur Haustüre gebracht werden, aber kein persönlicher Kontakt zu den Kunden entsteht und Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden.
Sebastian Loges wird auf seiner Tour von seinen beiden Kindern Maite (8 Jahre) und Heidi (10 Jahre) begleitet. Er sagt: „Die Kinder möchten auch immer dabei sein. Sie lernen sehr viel bei dieser Aktion.“ Die St. Sebastianus Schützenbruderschaft kommt damit ihrer ursprünglichen Bestimmung nach, sich für die Bewohner von Lechenich einzusetzen.
Die Organisation dieser solidarischen Aktion übernehmen Markus Becker vom AWO-Jugendwerk und Franz Schmidt vom AWO-Stadtverband Erftstadt.