Der Starkregen am 14. Juli hat auch die Schützen in Bonn-Duisdorf schwer getroffen. Beunruhigt durch den anhaltenden Regen waren einige Mitglieder des Duisdorfer Schützenvereins am Vereinshaus eingetroffen, um zu kontrollieren, ob alles in Ordnung ist. Sie kamen zu spät. Unmengen von Wasser liefen den Fußweg des Derletals hinab und verwandelten ihn in einen Bach. Und da das Schützenhaus an diesem Weg steht, lief das Wasser auch dort hinein. Über die außenliegende Schießbahn und durch die Kellerfenster des Hauses fand das Wasser den Weg ins Haus. Zwar versuchten die Anwesenden noch einige wichtige Dinge zu retten, doch war dieses Bemühen nur sehr kurz möglich, da das Wasser zu schnell stieg und die gesamte Schießanlage und den Keller des Schützenhauses flutete. Ein Betreten der unteren Räume war nicht mehr möglich. Geräte, Werkraum, Waffentresore, Archiv etc. versanken im Wasser. Um das Unheil noch zu verschlimmern stürzte ein Baum des Stadtwaldes in Richtung Parkplatz und begrub drei Autos von Vereinsmitgliedern unter seiner Krone.
Die schnell verständigte Feuerwehr traf gegen 20 Uhr mit dem Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr Lengsdorf beim Vereinshaus ein. Jedoch musste zunächst der umgestürzte Baum zerlegt werden, um das Einsatzfahrzeug in Stellung zu bringen. Aber schon während der Arbeit am Baum, wurden Tauchpumpen zum Haus geschafft und man versuchte, den Keller leer zu pumpen. Da das Wasser trotz dieser Bemühungen noch weiter stieg, wurde ein Löschzug aus Mehlem angefordert, der über stärkere Pumpen verfügt. Ab 22 Uhr bis in die frühen Morgenstunden wurde dann mit vereinten Kräften gearbeitet und gepumpt. Nach Mitternacht rückte das Deutsche Rote Kreuz an und versorgte die Einsatzkräfte mit Erbsensuppe und Bockwürstchen, was dankbar angenommen wurde.
Nur langsam sank der Wasserspiegel im Kellerbereich und so dauerte es bis 7 Uhr morgens bis man die Pumpen abstellen konnte. Nun wurde auch der Gesamtschaden im Schützenhaus sichtbar. Das gesamte Mobiliar, die Werkstatt, der Auswerteraum, alle Spinde, die Computer, der Lagerraum, aber auch die Schießbahnen waren durch die braune Brühe zerstört und nicht mehr brauchbar. Der entstandene Schaden ist immens und wird sicherlich einen mittleren fünfstelligen Bereich übersteigen. Da hierfür keine Versicherung aufkommt ist fraglich, ob der Verein dies mit Eigenmitteln wieder herrichten kann. Da wird zusätzliche finanzielle Hilfe benötigt.
Am darauffolgenden Donnerstag schleppten Mitglieder des Schützenvereines die nicht mehr brauchbaren Gegenstände aus dem Keller und stapelten sie als Sperrmüll auf der Wiese vor dem Haus. Die noch brauchbar erscheinenden Dinge wurden zunächst gesäubert und müssen nun trocknen. Erst später wird man beurteilen können, was noch wirklich funktioniert oder doch noch zum Müll muss. Die Aufräum- und Säuberungsaktion des Kellers wird noch mehrere Tage in Anspruch nehmen. An Schießsport ist in den nächsten Wochen jedenfalls nicht zu denken. Ebenso wenig kann das 110-jährige Bestehen dieses Duisdorfer Traditionsvereins gebührend gefeiert werden. Der Verein wäre dankbar für jede Spende, die das Weiterbestehen des Vereins sichern kann. Die Bankverbindung findet sich auf der Homepage der Bruderschaft unter http://www.schuetzen-duisdorf.de/ .