Das Patronatsfest der Gymnicher St. Sebastianus Bruderschaft ist das erste Fest im Bruderschaftsjahr und für viele Mitglieder auch das schönste Fest des Jahres. Der Ablauf des Tages ist seit vielen Jahrhunderten gleich und im §16 der Satzung geregelt:
- Die Bruderschaft veranstaltet jedes Jahr am 20. Januar ihr Patronatsfest. Dieses kann durch Beschluss des Vorstandes um einige Tage verschoben werden.
- Am Patronatsfest wird in der Pfarrkirche zu Gymnich zu Ehren des Patrons der Bruderschaft, dem hl. Sebastian, ein Hochamt gehalten. Es ist Ehrenpflicht der Mitglieder, sich daran zu beteiligen, ebenso beim anschließenden Gang zum Friedhof, wo für sämtliche Wohltäter der Bruderschaft ein „Vater unser“ gebetet wird.
- Gemäß den alten um 1697 „renovirten Articuln“ ist es üblich und seit jeher so gehandhabt worden, dass die Mitglieder der Bruderschaft am Morgen des Patronatsfestes mit „Knipplätzchen und einem Essen beschenkt werden“. Es heißt ferner…. und wolle ¼ molte weizen zu Wecken backenlassen, dass jedermann sein theil davon werde…“ und an anderer Stelle…. und der Bruderschaft eine freie Mahlzeit zu thun..und bier zu trinken dazu wolle der König anstalt machen“. Nach Möglichkeit soll auch in Zukunft so verfahren werden.
Nachdem das Patronatsfest bereits im letzten Jahr nicht satzungsgemäß stattfinden konnte, musste auch in diesem Jahr der Tagesablauf der Corona Situation angepasst werden.
Der gut besuchte Gottesdienst zu Ehren des Patrons Sebastian, zelebriert vom Präses und Pastor Joseph Pikos, fand daher bereits am Freitagabend statt. Organist Johannes Speckamp sorgte mit seinen Musikerfreunden für eine großartige musikalische Begleitung dieses Gottesdienstes.
Am Samstagmorgen wurden dann die heißersehnten und heißgeliebten Sebatianusplätzchen angeboten, die wiederum einen reißenden Absatz fanden. Am Nachmittag, nach einer kurzen Andacht, fand unter Beachtung der aktuellen Corona Regeln eine sehr gut besuchte Hauptversammlung statt. Da die Zusammenkunft der Mitglieder im letzten Jahr ausfallen musste, standen gut gefüllte Tagesordnungspunkte auf dem Programm.
Nach dem Bericht des Präsidenten übernahm Hans-Rainer Himpler zum letzten Mal als Geschäftsführer das Wort.
Nach elf Jahren im Vorstand, davon neun Jahre als Geschäftsführer, stellte sich dieser nicht zur Wiederwahl. Ebenso schied Willi Vois nach über 25 Jahren aus dem Vorstand aus. Jakob Flohr dankte ihnen für den jahrelangen Einsatz. Im Anschluss wählte die Versammlung beide einstimmig in den Ehrenvorstand. Auch die turnusmäßigen Wahlen zum Vorstand und Offizierscorps standen auf dem Programm. Präsident Jakob Flohr wurde für weitere vier Jahre als Präsident der Bruderschaft gewählt. Neu in den Vorstand wurden Heiko Bachem, Katrin Schmitz und Gino La Cognata gewählt. Letzterer tritt die Nachfolge als Geschäftsführer an. Bei den Offizieren wurde Jörg Ruhl zum Ersten Offizier gewählt. Helmut Vering wurde als Königsadjutant bestätigt. Die Offiziere Robin Mager, Gianni La Cognata, Reiner Schmitz, Clemens Segschneider und Guido Laufenberg wurden ebenfalls wiedergewählt. Neu ins Offizierscorps wählte die Versammlung Thomas Kalscheuer und Ralf Erken. Hauptmann Ralf Mager dankte den ausscheidenden Offizieren Karl Bongard, Heinz-Gerd Erkelenz und Wilfried Fieseler mit emotionalen Worten und einem besonderen Präsent für ihre langjährige Tätigkeit.
Nach dem Ende der Hauptversammlung, statt des eigentlich folgenden Sebastianusballs, marschierten die Mitglieder unter Begleitung der Blaskapelle Blechfrech in einem stimmungsvollen Fackelzug durch die Straßen von Gymnich. Am Hochkreuz auf dem Friedhof wurde den Verstorbenen Mitgliedern, den Corona Toten und den Opfern der Flutkatastrophe mit einem Gebet gedacht.
Durch den coronabedingten Ausfall des Festballs werden die Jubilare der Bruderschaft auf einem Ehrenabend im Herbst geehrt.