Im Jahr 2021 jährte sich zum 350. Mal die Wiederbegründung der Gindorfer Sebastianusbruderschaft.
Die Tatsache, dass das Jahr 1671 nicht das ursprüngliche Gründungsdatum der Gindorfer Bruderschaft sein kann, haben wie bereits 1996 auch jetzt wieder die Recherchen zur aktuellen Bruderschafts-Chronik neuerlich untermauert. So findet sich in alten Dokumenten immer wieder Hinweise, das bereits vor dem Jahr 1671 Bruderschaftsleben im Ort stattgefunden haben muss. Doch durch die Wirren der Kriegshandlungen in früheren Jahrhunderten und damit verbundenen Brandschatzungen im Ort, denen auch das damalige Pfarrhaus zum Opfer fiel, wurden fast alle existierenden, schriftliche Hinweise hinsichtlich einer eindeutigen Datierung des Gründungsjahres unwiederbringlich vernichtet.
Einige wenige Hinweise fanden sich Dank der freundlichen Unterstützung vieler sachkundiger Archivare und Archivmitarbeiter der Region auch bei der aktuellen Recherche. Sie werden nun aktuell einer entsprechenden zeitlichen Datierung und Einordnung in die Zeittafel der Gindorfer Schützenbruderschaft unterzogen.
„Wir wollten“, so Brudermeister Robert Hoppe, „bedingt durch die Coronabedingten Einschränkungen der beiden letzten Jahre möglichst keine unserer geplanten Jubiläumsaktivitäten ausfallen lassen. Stattdessen holen wir jetzt, wo es wieder möglichst ist, alle Jubiläumsaktivitäten des letzten Jahres nach.“
So startete auch die Drucklegung der aktuellen Vereinschronik zeitversetzt, um auch die beiden außergewöhnlichen Pandemiejahre in der Chronik abzubilden.
Jetzt war dann auch das Interesse groß, als die Gindorfer Schützenbruderschaft nun einlud zur Präsentation ihrer neuen Vereinschronik. Brudermeister Robert Hoppe und seine Vorstandsmitglieder begrüßten zahlreiche Gäste aus Politik und dem Vereinswesen aus dem Doppeldorf. Der erste Dank des Brudermeisters richte sich an Christian Jansen, den Vorstand der Volksbank Erft. „Dank unserer langjährigen und vertrauensvollen Zusammenarbeit waren wir sehr froh“, so der Brudermeister, „dass wir uns auch in Zeiten der Pandemie zu einhundert Prozent der Unterstützung unseres Kreditinstitutes vor Ort sicher sein konnten.“ Den Gindorfer Sebastianusschützen ist es wichtig, Zeichen zu setzten, gerade jetzt, wo vieles im gesellschaftlichen Leben der Dorfgemeinschaft wieder möglich wird.
„Über zwei Jahre der pandemiebedingten Zurückhaltung in Sachen Vereinsaktivität sind auch an uns nicht spurlos vorüber gegangen“, so Hoppe. „Es ist ein sehr ambitioniertes Unterfangen, die Vereinsaktivitäten wieder hochzufahren, die Vereinsmitglieder wieder neu zu motivieren und für das aktive Mitmachen zu begeistern und zu gewinnen. Da wir unseren Mitgliedern das Versprechen gegeben haben, wir holen unser Jubiläum nach, ist der Neuanfang in allen jetzt anstehenden Einzelaktivitäten mit besonderen Highlights verknüpft, die uns nun helfen gemeinsam mit unseren Mitgliedern in den Neuanfang zu starten“, hofft der Brudermeister.
Dass hierbei gerade die Vorstandsmitglieder mehr als normal gefordert sind, unterstrich der Brudermeister noch einmal am Beispiel von Regimentsoberst Thomas Schläger und dem stellvertretenden Geschäftsführer Markus Hebbering. „Was die beiden Vorstandskollegen in Sachen Chronik-Recherche und Chronik-Erstellung in den letzten Monaten geleistet haben ist außergewöhnlich“, lobte der Brudermeister. So war es dann auch an Oberst Thomas Schläger einen ersten Einblick in die neue Vereinschronik geben.
Anderes als früher liegt der Schwerpunkt mehr auf der Bild- als auf der Textsprache. Nach den obligatorischen Grußworten sind zunächst die letzten 25 Jahre mit den jeweiligen Königspaaren und Kurzberichten zu besonderen Ereignissen, Vereinsaktivitäten und Persönlichkeiten des Bruderschaftslebens mit umfangreichem Bildmaterial dokumentiert. In einem anschließenden Bericht über die Historie der Gindorfer Bruderschaft werden insbesondere auch die neuen Erkenntnisse aus der Zeit der Wiederbegründung vorgestellt.
Auch die anschließende Zeitreise durch die Geschichte der Bruderschaft und der örtlichen Pfarrkirche haben die Autoren mit zahlreichen kleinen Bilddokumenten interessant gestaltet. Den Abschluss der Chronik bildet die Vorstellung des gesamten Regiments der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft, die genau damit eindrucksvoll ihre Vielfalt und Lebendigkeit dokumentiert.
Die ersten druckfrischen Exemplare der neuen Bruderschaftschronik fanden sodann auch sehr schnell ihre interessierten Abnehmer.
Ab sofort wird die Chronik der St.-Sebastianus Schützenbruderschaft in der Geschäftsstelle der Volksbank Erft, auf dem Wiler den Bewohnern der Pfarrgemeinde sowie allen heimat- und brauchtumsinteressierten Bürgerinnen und Bürgern zum Preis von 15 Euro angeboten. Weitere Exemplare sind über die Vorstandsmitglieder um Brudermeister Robert Hoppe erhältlich.