Die Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft Meckenheim hatte allen Grund zu feiern. 13 Monate nach den Flutereignissen von 2021 wurden am 29. Oktober 2022 das renovierte Schützenhaus mit den neuen Schießständen von Pfarrer Franz Josef Steffl gesegnet und seiner Bestimmung übergeben.
Vorausgegangen waren 9 Monate intensiver Wiederaufbauarbeit, bei der die Schützen mehr als 2000 Arbeitsstunden in Eigenleistung erbrachten.
Viele Besucher konnten sich am Tag der offenen Tür einen Eindruck von den neuen Räumlichkeiten machen. Selbst Rollstuhlfahrer gelangen nun über eine eigens errichtete feste Rampe in die modern ausgestattete Schützenhalle. Damit verfügen die Schützen wieder über ihr Heim und die Meckenheimer Bevölkerung über einen Ort, der für die verschiedensten Veranstaltungen genutzt und angemietet werden kann.
Als Geste des Dankes und der Anerkennung richtete die Bruderschaft am Abend für die vielen freiwilligen Helfer und die am Wiederaufbau beteiligten Institutionen und Firmen einen „Danke-schön-Abend“ aus.
Zahlreiche, Helfer, Spender, Handwerksbetriebe, Vereine und Freunde der Schützenbruderschaft waren der Einladung gefolgt. Neben der stellvertretenden Landrätin des Rhein-Sieg-Kreises und der stellvertretenden Bürgermeisterin der Stadt Meckenheim begrüßte Präsident Matthias Klemmer auch NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach in der gut besuchten Schützenhalle. Sie hat es sich nicht nehmen lassen, nach ihrem ersten Besuch Anfang 2022 nun das Endprodukt mühevoller Gemeinschaftsarbeit zu besichtigen und war vom Ergebnis des Wiederaufbaus sehr angetan. Nach den Rednerbeiträgen kamen die Gäste in den Genuss eines köstlichen Buffets, welches die Schützen haben auftischen lassen.
Es war ein großer Wunsch der Schützenbruderschaft, besondere Menschen zu ehren. Die „Prinzengarde Meckenheim 1933 e.V.“, seit vielen Jahren freundschaftlich und aufs engste mit der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Meckenheim verbunden, erhielt zum Dank für ihre stete Hilfe und Unterstützung, gerade auch nach der Flutkatastrophe, aus den Händen des stellvertretenden Diözesanbundesmeisters Walter Honerbach und des Präsidenten Matthias Klemmer die vom BHDS verliehene Urkunde „Ausgezeichneter Verein“.
Schützenschwester Angelika Hilbig und Schützenbruder Bernd Luppus wurden mit dem Silbernen Verdienstkreuz ausgezeichnet.
Für ihren Einsatz beim Wiederaufbau erhielten Hans Peter Löltgen und Lars Wilms den Hohen Bruderschaftsorden, ebenso wie der überraschte Präsident Matthias Klemmer. Eine besondere Ehrung wurde dem Geschäftsführer und Schießmeister Michael Hilbig zuteil. Er war das Zugpferd beim Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe. Er organisierte die Beseitigung der Schäden, sorgte für die Trocknung der Räume und kümmerte sich schon bald um erste Kostenvoranschläge der Gewerke. Er sprach mit den Betrieben und sicherte sich so den Handwerkerstamm, der dann nach Zusage der Landesmittel umgehend mit den Renovierungsarbeiten beginnen konnte. Wenn Schützenbruder Michael Hilbig nicht gerade auf Dienstreise oder zum Schlafen zu Hause war, traf man ihn auf der Baustelle an: morgens, abends am Wochenende, wie er Zeit hatte. Ohne ihn lief nichts.
Die Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft hatte beantragt, dem Schützenbruder Michael Hilbig aufgrund seiner umfassenden Verdienste eine der höchsten Auszeichnungen, nämlich das Schulterband zum St. Sebastianus Ehrenkreuz, zu verleihen. Das Präsidium des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften in Leverkusen hat dem Antrag der Bruderschaft entsprochen. So wurde denn unter stehendem Applaus dem sichtlich gerührten Michael Hilbig vom stellvertretenden Diözesanbundesmeister Walter Honerbach mit herzlichen Glückwünschen das Schulterband umgelegt.
Der Bezirk Bonn mit Bezirksbundesmeister Willi Ippendorf an der Spitze überbrachte einen Spendenscheck in Höhe von 1000 Euro. Auch die Raiffeisenbank Voreifel e.G. war geladen, denn sie hatte sich mehrfach als Freund der Schützen erwiesen. Nicht nur unterstütze sie in der Coronazeit die Bruderschaft, sondern sie spendete insgesamt auch 63.000 € für die Wiederbeschaffung des zerstörten Inventars.
Zum Dank und zur Erinnerung an die Flut und die Wiedereröffnung des Schützenhauses überreichte Präsident Matthias Klemmer dem Vorstandssprecher der Volksbank sowie den Rednern, Spendern und Handwerksbetrieben eine von einem flutgeschädigten Haus stammende Schiefertafel mit einer gravierten Dankesplakette.
Alle Gäste des Danke-schön-Abends erhielten als Zeichen der Verbundenheit einen eigens dafür kreierten „Flutorden“ , mit dem sich die Meckenheimer Schützenbruderschaft bei allen Vereinen und Institutionen, bei Spendern, freiwilligen Helfern, Unterstützern und im Besonderen bei den eigenen Schützenschwestern und Schützenbrüdern bedanken möchte.