Die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Hülchrath hat in ihrer Generalversammlung am 20.01.2023 Fakten geschaffen.
Mit der erforderlichen Mehrheit wurde die Satzung geändert, so dass nicht nur Männer, sondern alle Personen Mitglied werden können – also auch Frauen.
Um alles sauber über die Bühne zu bekommen, war eine gute Vorbereitung notwendig. Die Bruderschaft hat 176 Mitglieder. Um die Satzung ändern zu können, sieht diese im ersten Anlauf eine Mindestteilnehmerzahl von 2/3 aller Mitglieder vor. Damit die Abstimmung möglich wurde hatte der Vorstand vorsorglich für 20.30 Uhr zu einer zweiten Generalversammlung eingeladen.
Niklas Day, stellvertretender Geschäftsführer der Bruderschaft, nutzte die Pause, um für den Bezirks-Jungschützentag am 23. April zu werben. Für die Kuchentheke, die Hüpfburg, das Zelt und viele Attraktionen versteigerte er Werbe-Plakate mit Namensrechten an die Züge. Generaloberst Dirk Kallen beschrieb den Tag, zu dem ein Umzug, Schieß- und Fahnenschwenkerwettbewerbe, ein umfangreiches Rahmenprogramm und Siegerehrungen gehören werden.
Brudermeister Bernhard Hösen hatte zuvor die Schützen, deren König Andreas Löwner und Kronprinz Christian Becker im rappelvollen Sportlerheim begrüßt.
Als neuer Geistlicher Präses der Bruderschaft erhielt Pfarrer Bernhard Seither die Ernennungsurkunde.
Zu neuen Ehrenmitgliedern der Bruderschaft wurden auf Vorschlag des Vorstandes einstimmig die Schützenbrüder, Rudi Day, Johann Schorn und Edgar Weiler ernannt.
Geschäftsführer André Horst führte schließlich in das Thema der Satzungsänderung ein. Bereits im Oktober habe der Vorstand den Punkt „Frauen in der Bruderschaft“ zur Diskussion gestellt. Anlass war die Anfrage von jungen Frauen und Männern, einen Zug zu gründen. „Wir haben in den früheren Edelknaben, die jetzt Edelkinder heißen, auch drei Jungen und fünf Mädchen, die im Anschluss mitmachen wollen. So wie sich die Kirche ändern muss, müssen sich auch Bruderschaften und Bürgerschützenvereine ändern, sonst geht uns der Nachwuchs verloren – Ihr habt die Verantwortung“, betonte Horst. Die Bruderschaft müsse über den Tellerrand schauen und an die Zukunft denken. Es gebe keine Frauenquote und keine Zwangsaufnahmen.
Jedes Corps, jeder Zug könne selbst entscheiden. Von 80 anwesenden Mitgliedern stimmten 69 Schützen der Satzungsänderung zu. Mit Nein stimmten lediglich zwei Anwesende.
Der Antrag auf Wiederwahl folgte schnell. Bis auf Medien- und Pressewart Julian Schulte, der auf eine erneute Kandidatur verzichtete und sein Amt an Adrian Werwoll übergab, wurde der Vorstand der Bruderschaft wiedergewählt.