Das 512. Schützenfest der Angermunder Bruderschaft war für deren Chef Peter Ahlmann ein sehr besonderes Ereignis. Er selbst verabschiedete sich im Anschluss an den Krönungsabend als Chef von seiner Bruderschaft, denn nach insgesamt 24 Jahren an der Spitze der Bruderschaft wird er bei den Neuwahlen im Januar 2024 nicht mehr antreten.
Bevor es für alle Bruderschaftsmitglieder zu diesen bewegenden Schlussworten kam, gab es allerdings für den Chef selbst eine freudige Überraschung und ein emotionales Highlight. Zunächst zeigte sich Peter Ahlmann freudig überrascht, aber ahnungslos, als kurz vor dem Einmarsch zur Krönung der neuen Majestäten der Hochmeister Dr. Emanuel Erbprinz zu Salm Salm, der auch Mitglied der Angermunder Bruderschaft ist, in der Halle zu sehen und zu begrüßen war. Aber noch ahnte er von nichts.
Der Abend nahm zunächst seinen traditionellen Verlauf, doch nach den Ehrungen verdienter Schützenbrüder ergriff überraschenderweise der Geschäftsführer der Bruderschaft, Harald Weber, das Wort und erklärte dem erstaunten Chef, der das Mikrofon zunächst nicht hergeben wollte, dass der Reigen der Ehrungen noch nicht beendet sei, sondern die Auszeichnung eines weiteren sehr verdienten Schützenbruders noch fehle.
Und neben dem Hochmeister konnte nun auch Hermann Hegenscheidt, Vorstandsmitglied des Diözesanverbandes Köln, von dessen Anwesenheit Peter Ahlmann ebenfalls bisher nichts wusste, sehr herzlich begrüßt werden. Beide kamen nun auf die Bühne, um den sichtlich erfreuten Chef zu überraschen.
In seiner prägnanten, wertschätzenden und humorigen Laudatio würdigte der Hochmeister die vielseitigen Leistungen Peter Ahlmanns für die Bruderschaft Angermund und darüber hinaus. In den 58 Jahren seiner Mitgliedschaft, davon 48 Jahre im Vorstand und 24 Jahre als Chef, hat er sich stets als Brückenbauer für eine konstruktive Zusammenarbeit im Vorstand und bei den Gruppen der Bruderschaft eingesetzt. Wichtig war ihm auch stets die Pflege des Austauschs mit anderen Bruderschaften und dem Bezirksvorstand.
Seit 2015 übernimmt die Bruderschaft Angermund die Organisation und Durchführung des Bezirkstages im Bezirk Düsseldorf-Nord-Angerland. Peter Ahlmann lag insbesondere die Förderung der Jugendarbeit am Herzen, sowohl im Vorstand, z.B. durch die Bildung von Arbeitsgruppen aus jungen Vorstandsmitgliedern mit dem Ziel, Zukunftsthemen für die Bruderschaft zu erarbeiten, als auch bei den einzelnen Gruppen, wie der Gründung der „Pagenschützen“.
Neben der Jugendarbeit würdigte der Hochmeister auch das Engagement von Peter Ahlmann, das Bruderschaftsleben zukunftsfähig zu gestalten. Hierzu gehörte für Peter Ahlmann auch stets eine zeitgemäße Satzung, die mit Lebenswirklichkeiten Schritt hielt. Beispielhaft zu nennen sind die Aufnahme von Frauen in die Bruderschaft, die Möglichkeit gleichgeschlechtlicher Königspaare und die während der Pandemie benötigte Option, sichere elektronische Wahlformen zu nutzen. Im Sinne der Zielsetzung für Glaube, Sitte, Heimat hat er regelmäßig soziale Projekte initiiert, finanziell durch die Bruderschaft unterstützt und sich in der Flüchtlingskrise 2015 wie auch in der aktuellen Ukrainekrise stets für Geflüchtete eingesetzt.
Abschließend betonte der Hochmeister, dass nicht nur die genannten Leistungen, sondern auch sein unzweifelhaft vorbildliches Leben als Schütze, seine gelebte Herzlichkeit, sein Zugehen auf Menschen und seine Empathie vom Bundesvorstand des BHDS gewürdigt und dem Antrag auf Auszeichnung mit dem Goldenem Stern zum St. Sebastianus Ehrenkreuz befürwortet wurde.
Nach der Überreichung des Goldenen Sterns und der Verlesung der Urkunde durch den Hochmeister gratulierte auch Hermann Hegenscheidt sehr herzlich zu der hohen Auszeichnung, die im Bezirksverband Düsseldorf-Nord-Angerland mit der Verleihung an Peter Ahlmann erstmals seit 20 Jahren wieder verliehen wurde.
Die anwesenden Schützen in der Festhalle erhoben sich von den Plätzen und gratulierten Peter Ahlmann zu dieser hohen Auszeichnung mit langanhaltendem Applaus.