Das Wetter macht dem April alle Ehre. Bei Regen, Hagel und Schnee packt die Schützenjugend mit ihren Jugendleiterinnen und ‑leitern an. Das Ganze geschieht im Rahmen der bundesweiten Sozialaktion „72 Stunden – Uns schickt der Himmel“ des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).
Lärm von Hochdruckreiniger, Säge und Schleifmaschine schallt über den Pfarrhof. Benjamin schleift Bänke ab, während Clara, Luis, Ben und Tom nebenan im Beet alte Wurzeln ausgraben, um neue Blumen einpflanzen zu können. Die übrigen Kinder und Jugendleiter wuseln im oder um das Pfarrheim herum und erledigen andere Aufgaben.
Die Nachwuchsschützen haben sich bei der Sozialaktion große Ziele gesetzt. Jungschützenmeister Christian Klein informiert über die geplanten Arbeiten während des 72 Stunden andauernden Projektes: „Wir schleifen und lackieren die alten Biertischgarnituren und reinigen und befestigen die Gehwegplatten. Wir entfernen Unkraut, legen neue Beete an und streichen eine Wand. Außerdem basteln wir Wimpelketten und Gartenstecker zur Dekoration, bauen einen Sichtschutz und eine Box für die Mülltonnen und verpassen der in die Jahre gekommenen Mutter Gottes einen neuen Anstrich.“
Die Kinder zwischen 6 und 14 Jahren wachsen an diesen Tagen über sich hinaus. Sie schwingen Vorschlaghammer, Schleifmaschine und Pinsel, um der Gemeinde den Pfarrgarten zu verschönern.
Auch übernachtet wird vor Ort, wo nach der Arbeit Spiele- und Filmabend auf dem Programm stehen.
Viele Spender und Sponsoren
Die Kirchengemeinde hatte für das Projekt ein Budget zur Verfügung gestellt. Doch darüber hinaus konnte das Jugendteam viele Spender und Sponsoren gewinnen. Neben finanzieller Unterstützung wurden auch Brötchen, Salate, Kuchen, Getränke und Pizza gespendet, um die fleißigen Kinder zu verpflegen.
Auch Material für den Gartenbereich und eine Feuerschale für den Pfarrhof konnte die Schützenjugend in Empfang nehmen.
„Wir sind sehr dankbar für die vielen Unterstützer. Ohne sie, hätten wir das Projekt nicht in diesem Umfang umsetzen können. Damit war es auch noch möglich, eine massive Gartenbank für den Pfarrgarten anzuschaffen“, so Christian Klein. Er schätzt, dass alleine der Materialwert, der während des Projektes in den Pfarrgarten geflossen ist, über 1.500 € ausmacht.
Wertschätzung für den sozialen Einsatz
Viele Gemeindemitglieder lobten den Einsatz der Kinder und Jugendlichen. Der Schirmherr des Projektes in Ersdorf – Pfarrer Michael Maxeiner – bedankte sich in der Heiligen Messe am Samstagabend für die uneigennützige Arbeit und lud zum Gemeindetreff ein, der im Anschluss an den Gottesdienst ebenfalls von der Schützenjugend durchgeführt wurde.
Der Landtagsabgeordneten Jonathan Grunwald hatte im Rhein-Sieg-Kreis die Schirmherrschaft für die 72-Stunden-Aktion inne. Er besuchte die Gruppe am Freitagnachmittag gemeinsam mit dem Team der KJA (Katholische Jugendagentur) Bonn. Im Gepäck hatten sie ein besonderes Highlight: Vor Ort wurden die Eismaschinen aufgebaut und die fleißigen Arbeiterinnen und Arbeiter erhielten frisch zubereitetes Rolleis.
Bundesweit 80.000 Teilnehmer
2024 waren bei der 72-Stunden-Aktion bundesweit rund 80.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in 2.720 Aktionsgruppen aktiv.
Die Schützenjugend Ersdorf-Altendorf beteiligte sich erstmals 2003 an einer Sozialaktion. Unter dem Titel „Rheinpower – Katholische Jugend in Aktion“ fand diese in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis statt. Bei den folgenden 72-Stunden-Aktionen unter dem Dach des BDKJ in den Jahren 2009, 2013 und 2019 waren die Jungschützen ebenfalls am Start.