Als Gast des diesjährigen Bruderschaftstag der Schützen im Bezirksverband Bergheim – Nord referierte der Generalsekretär der Europäischen Gemeinschaft Historischer Schützen (EGS) Peter – Olaf Hoffmann, wie aus einer 1955 entstandenen freundschaftlichen Verbindung Historischer Schützen aus den Niederlanden, Belgien und Deutschland zur gemeinsamen Pflege des Schießsportes binnen 70 Jahren eine europaweite Vereinigung werden konnte.
„Das Samenkorn für die EGS in ihrer heutigen Form legte Dr. Theo Reintges mit den Ergebnissen seiner Forschung zur Historie des Schützenwesens. Auf dieser Basis entstanden 1971 deren Statuten und Strukturen – wir sehen dies als ihre zweite Geburtsstunde.“
Die EGS steht für die Förderung des Schützenbrauchtums auf der Basis des christlichen Gedankengutes im friedlichen Miteinander und der gegenseitigen Unterstützung in einem geeinten Europa. Ebenso unterstützt sie caritative Anliegen und soziale Projekte. Aus 10 Ländern Europas gehören der EGS heute fast 3000 Mitgliedsvereine mit ca. 1 Million Schützenschwestern und Schützenbrüdern an. 1975 richtete die EGS in Aachen ihr erstes Europaschützentreffen aus als internationale Begegnung zur Brauchtumspflege und der Völkerverständigung. Es beeindruckte durch die Vielzahl der Schützen in ihren Uniformen und Trachten. Zugleich wurde die EGS mit ihren Zielen erstmals in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. Der große Erfolg führte dazu, dass seither die Europaschützentreffen alle drei Jahre in einem anderen Land stattfinden. Diese Treffen sind Feste der internationalen Freundschaft über Grenzen hinweg.
Viele Menschen können so hautnah erleben, dass dies eine gute Voraussetzung ist, um den Frieden in Europa zu bewahren. Peter – Olaf Hoffmann weiter: „So ist die EGS heute die größte von Menschen getragene europäische Friedensbewegung. Welche Bedeutung das Streben nach Freundschaft im geeinten Europa hat, zeigt die Politik von Putin und Trump. Europa darf nicht zu deren Spielball werden. Nur wenn Europa in seinen Werten als Einheit zusammensteht, wird es ernst genommen. Ein einiges Europa muss von den Menschen getragen werden und zugleich den aktuellen Tendenzen der nationalen Abschottung entgegentreten.
Zeigen wir als Schützen, dass wir aus unserer Geschichte der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts gelernt haben!“ Schützende Unterstützung benötigen derzeit dringend die Menschen in der Ukraine. Seit drei Jahren erfahren wir in den Nachrichten täglich von Tod, Leid und Zerstörung infolge des russischen Angriffs auf dieses Land. Hier zeigt sich, wie zerbrechlich Frieden in Europa immer noch oder schon wieder ist. Peter – Olaf Hoffmann: „Die Hilfslieferungen der EGS werden per LKW nach Krakau und Posen in Polen gefahren. Polnische Schützen transportieren diese weiter in die Ukraine. Dort übernehmen die Kosaken – deren Verband Mitglied der EGS ist – die Verteilung. Von ihnen erfahren wir auch, was dringend benötigt wird. Viele Materialien und Gerätschaften beschaffen sie vor Ort von den Geldspenden, die wir den Kosaken zusätzlich zur Verfügung stellen können.“
Als Ergebnis der am Bruderschaftstag üblichen Hutsammlung konnte Bezirksbundesmeister Michael Fabricius 1.150 € an Peter Olaf Hoffmann für die Ukrainehilfe der EGS übergeben.
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Bezirksbundesmeister Michael Fabricius (re) und sein Stellvertreter Klaus Mödder (li.) überreichen dem Generalsekretär der EGS Peter – Olaf Hoffmann den Erlös der Hutsammlung