Die silberne Kette des Schützenkönigs ist nicht nur der Stolz ihres jeden Trägers, sondern auch seiner Schützenbruderschaft. Doch während eines Schützenfestes hat kaum jemand Gelegenheit, die handwerkliche Kunst genauer zu betrachten, mit der viele dieser Schilder gefertigt sind.
Hinzu kommt, dass vor allem die ältesten Schilder dieser Ketten heute im Bank-tresor liegen – aus Furcht, sie könnten im Trubel eines Schützenfestes verloren gehen.
Deshalb haben die Schützen aus dem Bezirksverband Bergheim – Nord die Zeit ohne Schützenfeste genutzt, um die Besonderheiten der Königsketten der Schützenbruderschaften aus Bedburg, Bergheim und Elsdorf in einem Video zu dokumentieren.
Bezirksgeschäftsführer Ansgar Mirgeler, der die Beiträge für das Video zusammengestellt hat: „Es war schon erstaunlich, welche Geschichten dabei zutage kamen. So stammen die beiden ältesten Königsketten im Bezirksverband bereits aus der Zeit zwischen 1661 und 1669 – also gestiftet kurz nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges.“ Zurecht stolz sind die Bedburger Schützen auf zwei große Wappenteller, die ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert stammen. In der Paffendorfer Pfarrkirche ist heute noch ein Zimborium als Geschenk an den Pfarrer in Gebrauch, für das 1772 die Schützen 43 Silberschilde der Königskette einschmelzen ließen. Ansgar Mirgeler weiter: „Zum Glück haben die Paffendorfer Schützen damals das Schild des Stifters der Kette behalten – eine handwerklich ganz herausragende Arbeit von 1667 und heute das älteste noch erhaltene Silberschild im Bezirksverband.“ Zeitgeschichtlich besonders wertvoll ist die heute noch getragene Heppendorfer Königskette – nicht nur wegen des beeindruckenden Schildes mit seinem Wappen, das der Graf von Eynatten wahrscheinlich 1669 anfertigen ließ, sondern auch, weil die Schilder der adligen Schützenkönige an dieser Kette anders befestigt wurden als die der bürgerlichen.
Sicherlich einmalig ist auch, dass eine Schützenbruderschaft die preußische Zivilgerichtsbarkeit bemühte, um ihr Königssilber von einer anderen Schützenbruderschaft zurückzuerhalten. Erläutert wird ebenfalls, warum an der Bezirkskönigskette heute gleich zwei große Schilder befestigt sind. Das alles wird im Video gezeigt.
Bezirksbundesmeister Michael Fabricius: „Schon das Drehbuch zu entwickeln war für uns eine ungewohnte Arbeit. Dabei wurde uns schon bald klar, dass die historisch wertvollen silbernen Schilder der Königsketten in all ihren handwerklichen Feinheiten nur mit professioneller Hilfe wirkungsvoll in Szene gesetzt werden konnten.“ Markus Schwarz, Geschäftsführer des mit der Herstellung des Videos beauftragten Medienunternehmerns Regio TV Rhein und Erft: „Das war für uns eine ungewöhnliche Herausforderung. Uns hat es Spaß gemacht, denn es war eine Superidee, die silbernen Schätze der Bruderschaften in dieser Form zu dokumentieren.“
Fachkundig führt durch das Video der Pressesprecher des Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften, Rolf Nieborg: „Ich finde es bemerkenswert, dass sich die Schützen im Bezirksverband Bergheim – Nord dieser spannenden Aufgabe gestellt haben. Deshalb habe ich auch gerne die Moderation übernommen. Finanziert wurde das Video zum größten Teil über den Heimat- Scheck des Landes NRW sowie über ein Sponsoring der Kreissparkaase Köln.
Das Video kann über den YouTube – Kanal des Bezirksverbandes Bergheim – Nord (Link zum Video) oder über die Homepage des Bezirksverband Bergheim – Nord (https://www.bezirksverband-bergheim-nord.de/) heruntergeladen werden.