Großer Verlust für den Bezirksverband Niederbarg – Ehrenbezirksbundesmeister verstorben

Samstag, 11. Dezember 2021

Berichts-Kategorie: Nachrufe
Bruderschaft: Bezirksverband Niederberg von 1946
eingesendet von: Lutz Hullermann

Am 03. Dezem­ber 2021 ist unser Schüt­zen­bru­der und Ehren­be­zirks­bun­des­meis­ter Sieg­fried (Sig­gi) Lau­rig im Alter von 81 Jah­ren ver­stor­ben. Trotz lan­ge und gedul­dig ertra­ge­ner Krank­heit kam sein Tod letzt­end­lich doch über­ra­schend und hat uns alle sehr tief getroffen.

„Sig­gi“ hin­ter­lässt in der Sankt Sebas­tia­nus Schüt­zen­bru­der­schaft Hub­bel­rath von 1635 e. V. und im Bezirks­ver­band Nie­der­berg von 1946 eine schmerz­li­che Lücke.

Seit sei­nem Ver­eins­ein­tritt im Jahr 1969 war er Schüt­ze aus Lei­den­schaft und ver­trat die Ziel­set­zun­gen des Bun­des der His­to­ri­schen Deut­schen Schüt­zen­bru­der­schaf­ten aus tiefs­ter Über­zeu­gung. Im Jahr 1977 war er Schüt­zen­kö­nig der Sankt Sebas­tia­nus Schüt­zen­bru­der­schaft Hub­bel­rath von 1635 e. V.. 

Sig­gis Herz schlug für „sei­ne“ Schüt­zen und war erfüllt von dem stän­di­gen Bestre­ben die Bru­der­schaft ’nach Vor­ne‘ zu brin­gen und ihr in jeder Bezie­hung zu die­nen. Das führ­te zu vie­len frei­wil­lig über­nom­me­nen Auf­ga­ben, auch unter Hint­an­stel­lung von per­sön­li­chen Pflich­ten. So grün­de­te er in den Jah­ren 1986/1987, zusam­men mit fünf wei­te­ren Schüt­zen­brü­dern die Vor­der­la­der­schieß­grup­pe der Hub­bel­ra­ther Schüt­zen­bru­der­schaft, die bis heu­te fes­ten Bestand hat und ein gern gese­he­ner Gast beim Salut­schie­ßen im Bezirks­ver­band Nie­der­berg ist.

Bei den jähr­li­chen Schüt­zen­fes­ten lei­te­te und koor­di­nier­te er das Orga­ni­sa­ti­ons- und Arbeits­kom­man­do zur Vor­be­rei­tung, Durch­füh­rung und Nach­be­rei­tung aller Brauch­tums­ak­ti­vi­tä­ten bis ins hohe Alter. „Sig­gi“ kürz­te die umfass­sen­de Bezeich­nung die­ses Gre­mi­ums ger­ne und tref­fen­der­wei­se als „Bras­sel­kom­man­do“ ab. Die­ses hohe Enga­ge­ment für die umfas­sen­den Auf­ga­ben­fel­der ergab sich nicht zuletzt aus sei­ner Zeit als 2ter Platz­meis­ter der Bru­der­schaft in den Jah­ren von 1973 – 1975. 

Sei­ne gro­ße Lei­den­schaft war das Schie­ßen; sei es mit Luft­ge­wehr oder Luft­pis­to­le, aber auch mit groß­ka­li­bri­gen Vor­der­la­dern. Dies spie­gel­te sich beson­ders in sei­nen Vor­stands­äm­tern wie­der. Lan­ge Jah­re war er Schieß­meis­ter der Bru­der­schaft und des Bezirks­ver­ban­des Nie­der­berg, bis er im Jah­re 1996 das Amt des Bezirks­bun­des­meis­ters über­nahm; die­ses hat­te er bis zum Jahr 2015 inne, als er sich dann, dem fort­schrei­ten­den Lebens­al­ter geschul­det, nicht mehr zur Wahl stellte.

Schüt­zen­bru­der Lau­rig hat aber auch immer über den „Tel­ler­rand“ geblickt. Ein Niko­laus­schie­ßen der Bru­der­schaft ohne Niko­laus (der ja in Wahr­heit Sig­gi hieß) war nicht denk­bar. Dazu kam sein gro­ßes hand­werk­li­ches Geschick, dass er mit viel Mühe, aber auch Akri­bie und Akku­ra­tes­se bei der Erstel­lung von Wap­pen, Schild­fi­gu­ren und nicht zuletzt höl­zer­nen Vögeln beim tra­di­tio­nel­len Schie­ßen, ein­setz­te. Dazu zähl­ten natür­lich auch die Vor­tra­ges­ter­ne der Hub­bel­ra­ther Dreikönigssinger.

Auf­grund sei­ner bei­spiel­haf­ten Leis­tung und Ein­satz­be­reit­schaft und sei­nes nicht enden­den bei­spiel­ge­ben­den Ver­hal­tens für die Bru­der­schaft und für das His­to­ri­sche Schüt­zen­we­sen, wur­de ihm im Jahr 2014, zur beson­de­ren Wür­di­gung sei­nes Lebens­wer­kes der “ Gol­de­ne Stern zum St.-Sebastianus-Ehrenkreuz“ ver­lie­hen. Dane­ben wur­de er in der Zeit sei­nes Wir­kens mit dem Ehren­kreuz des Sports in Sil­ber aus­ge­zeich­net und mit dem Stadt­or­den der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf dekoriert.

Sig­gi, wir wer­den dich ver­mis­sen. Dein fröh­li­ches Lachen, Dein Rat ist ver­stummt und Dein nie ermü­den­der Wil­le zu unter­stüt­zen und zu hel­fen ist nun für immer erloschen.

 

Als letz­ter Gruß lie­ber Sig­gi ein poe­ti­sches Wort:

 

Es ist unsäg­lich schwer,
los­zu­las­sen und zu begreifen,
dass nichts mehr so sein wird,
wie es mit Dir war.
Doch immer sind da noch Spu­ren in unse­rem Leben,
die uns stets prä­sent sind und dar­an erinnern,
wie Du unser Leben bereichert
und für die Zukunft nach Dei­nem Leben geprägt hast.
Hab Dank dafür.

 

Unser Mit­ge­fühl und unse­re tie­fe Anteil­nah­me gilt ganz beson­ders Dei­ner Familie.