Zu ihrem „Morgen der Besinnung“ in der Fastenzeit hatten die Schützen aus dem Bezirksverband Bergheim – Nord Diözesanpräses Dekan Stefan Ehrlich zu Gast. Er referierte zum Thema „Schuld und Vergebung“. Die bedingungslose zwischenmenschliche Vergebung, die tätige Reue voraussetzt, verglich er mit dem gütigen Handeln Gottes. „Barmherzig sein ist unser Job als Christen“ gab er den Schützen mit auf den Weg.
Dabei verwies er auf die entsprechende Passage in dem einzigen Gebet, dass Jesus selbst gelehrt hat. Unser Vergeben ist Voraussetzung dafür, um selbst von Gott Vergebung zu erhalten. Stefan Ehrlich weiter: „Wer nicht von ganzem Herzen vergibt, für den ist die Tür zu!“.
Auch der Rechtsstaat übe bei der Urteilsfindung Barmherzigkeit – etwa bei der Aussetzung einer Strafe zur Bewährung oder dem Ermessensfreiraum des Gerichts bei der Strafzumessung. Aus seiner Erfahrung in der Gefängnis-Seelsorge müsse er allerdings konstatieren, dass derzeit die Barmherzigkeit der Gesellschaft mit dem Strafantritt ende. Denn fehlende Personal- und Finanzressourcen lassen es leider vielfach nicht zu, mit den Strafgefangenen an deren Resozialisierung zu arbeiten. Seine Sorge: „Im Gefängnis zu sitzen macht allein keinen Menschen besser. Und wir sollten auch nicht vergessen, dass wir morgen wieder Nachbarn sind.“
Die beim Bruderschaftstag übliche Sammlung mit dem Schützenhut erbrachte 600 €. Diesen Betrag erhält die Kentener Kita St. Hubertus zur Finanzierung einer Kletterwand in ihrem Mehrzweckraum.