Geht noch was in Coronazeiten? – fragten sich die Bruderschaften des Bezirksverbandes Niederberg. Was können wir tun, dass mehr als nur kleine „Flämmchen“ der Brauchtumspflege in diesen Zeiten der Pandemie zu sehen sind.
In der St. Sebastianus Bruderschaft 1484 Erkrath e. V. erinnerte man man sich an die in früheren Zeiten gefeierte Herbstkirmes. Nach fast zweijähriger, Corona bedingter Zwangspause konnte in Erkrath wieder Kirmes gefeiert werden. Die Bruderschaft lud vom 21. bis zum 24. Oktober zur Herbstkirmes mit Benefizschießen ein. Leider musste auf ein Festzelt verzichtet werden, aber Vogelschießen und Biergarten sowie viele Schaustellerattraktionen stellten einen eindrucksvollen Ersatz dar und begeisterten alle Besucher. Dies wurde durch ein abschließendes Konzert des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Velbert noch in besonderem Maße unterstrichen. Der beeindruckende Ertrag in Höhe von 4.500 Euro kam den Flutopfern der Stadt Erkrath und den benachbarten Gemeinden zugute.
Die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Hubbelrath von 1635 e. V. konnte in diesem Jahr endlich wieder einen Sankt-Martins-Umzug im östlichsten Stadtteil von Düsseldorf durchführen. Dieser Umzug in „Hubbelrath Dorf“ stellt ein beeindruckendes und auf Grund der Dorfkulisse, im Schatten der Kirche St. Cäcilia, auch ein bewegendes Ereignis dar. Endlich konnte dieses, von vielen Kindern, aber auch Eltern und Verwandten vermisstes Kulturkleinod wieder stattfinden und Sankt Martin blickte bei der Ausgabe seiner Tüten am Feuerwehrhaus in strahlenden Kinderaugen. Zweiter Brudermeister Heinz Schmoock konnte nur feststellen: „Wir sind so froh, ‚es‘ gemacht zu haben. Die Freude, die wir allen, besonders allen Helfern, bereitet haben, war durch nichts zu ersetzen“.
Etwas Besonderes hatte sich der Vorstand der Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft 1435 e. V. Mettmann überlegt. Hier wurde das ausgefallene Schützenfest symbolisch in Taschen überreicht. Für die rund 250 Schützenschwestern und Schützenbrüder wurde für jeden Einzelnen eine schön dekorierte Schützentasche mit vielen festtypischen Utensilien zusammengestellt und bei Hausbesuchen von Brudermeister Daniel Gebauer persönlich übergeben. So konnte wenigsten ein bisschen Feststimmung aufkommen.